Achtsam und ganz bewusst auf etwas verzichten, etwas (unter-)lassen, empfinden viele Menschen insbesondere in der Fastenzeit als klärend.
Auch in der Kommunikation kann das bewusste „Weglassen“ von einigen Wörtern Energie freisetzen und beflügeln. Es zeigt „Wahlmöglichkeiten“ auf.

Wer „kommunikativ fastet“, bricht Sprech-Gewohnheiten. Er übernimmt die Regie, das Ruder über seine Gedanken, seine Gefühle und seine Gespräche. Er schärft sein Bewusstsein für die Interpretationsmöglichkeiten der Sprache.

Welches Wort können wir zunächst „weglassen“?
Das Verb ´muss`.

Verzichten Sie eine Zeit lang bewusst auf dieses Wort.
Sensibilisieren Sie sich, wann Sie es verwenden.
Und in der jeweiligen Situation formulieren Sie einen Gedanken, einen Satz alternativ dazu mit:
„Ich werde…“, „Ich möchte…“, „ich darf…“ oder „Ich entscheide mich für …“.

Warum?
Worte wirken in Ihnen (Innen) und nach Außen.

In Ihnen, wenn Sie einen Gedanken denken und oder aussprechen. Zum Beispiel: „Ich muss zum Sport.“ Damit belegen Sie sich gleichsam selbst, dass Sie einem Zwang unterliegen. Sie setzen sich unter Druck und erhöhen Ihren Stresslevel.

Nach Außen entsteht bei Ihrem Gesprächspartner der Eindruck, dass Sie nicht selbstbestimmt sind. Sie wirken wie jemand, der von Druck, Stress oder sogar Angst gelenkt ist.

Meine Großmutter sagte oft: „Wir müssen nur zwei Dinge: Steuern zahlen und irgendwann sterben. Alles andere tun wir freiwillig.“

Beginnen Sie eventuell nun in der Fastenzeit:

Übernehmen Sie die Verantwortung – für Ihre bewusste Kommunikation … und in der Konsequenz für Ihr Leben:
Seien Sie „Gestalter“, nicht Opfer.
Seien Sie „Unter-nehmer“, nicht Unter-lasser.

Noch einmal zur Verdeutlichung ein ganz simples Beispiel:
„Ich muss zum Betriebsarzt.“ Stellen Sie sich vor, Sie dürften nicht. Dann wäre keine Vorsorge möglich, kein Bewahren von Gesundheit, keine Prophylaxe, kein Entdecken von möglichen Krankheiten im frühen Stadium.
Nicht auszudenken, oder?
Also: „Ich darf zum Betriebsarzt. Ich entscheide mich ganz bewusst dafür. Wie gut, dass ich diese Möglichkeit habe.“