In der Fastenzeit beschäftigen sich viele von uns mit dem Thema „Weg-Lassen“.

Auch im Hinblick auf unsere negativen Emotionen können wir eventuell nun beginnen,
unerwünschte, unpassende Re-aktionen wegzulassen.

Zum Beispiel „Wut“.

Kennen Sie noch „Rumpelstilzchen“ … oder das „HB-Männchen“ … aus der Zigarettenreklame?
Herrlich amüsant, wie die beiden vor „Wut in die Luft gehen“.

Im (Unternehmens-) Alltag ist das jedoch weniger amüsant:
„In die Luft gehen…“, „Vor Wut rasen…“, beinahe „platzen“ oder „Erst einmal eine Zigarette rauchen müssen“ …

Sicherlich ist eine gewisse Authentizität erlaubt und gut. In vielen Situationen sollten wir durchaus kommunizieren, was uns bewegt, welche Bedürfnisse wir haben, welche Erwartungen wir stellen. Auszudrücken, was uns gleichsam „auf der Seele liegt“.
Das ist durchaus Ausdruck von Identität. Unsere Mitmenschen wissen, „woran sie mit uns sind“.

Andererseits ist es sehr unangenehm, wenn wir oft und unangemessen, das heißt, nicht in Relation zum „auslösenden Moment“ zum „Rumpelstilzchen“ oder „HB-Männchen“ werden.

Eventuell kennen Sie dieses Gefühl auch: „Die Faust ballt sich in der Tasche.“, „Der Puls ist „auf 180“. Es „kocht in Ihnen.“: „Ich flippe gleich aus!“

Sie finden in Problemsituationen immer gleich einen „Buh-Mann“, Ein „schwarzes Schaf, das „Schuld ist“ an Ihrer Situation?

Besser nicht, oder? Was tun?
Wohin also im (Unternehmens-)Alltag mit unserer Wut, wenn diese in uns kocht und es wahrlich nicht angebracht ist, unseren Mitmenschen „alles um die Ohren zu hauen“?
Wie können wir unsere Wut quasi „kontrollieren?“

Probieren Sie es aus:

  • Manchmal hilft einzuatmen und bis vier zählen – Luft anhalten dabei bis sieben zählen – ausatmen und dabei bis acht zählen. (Bitte ein paar Mal hintereinander.)
  • Wenn möglich, um eine kurze „Auszeit“ bitten. Dann in den Waschraum gehen und Hände waschen – gleichsam den ersten Ärger „herunter spülen“.
  • Bei mehr Zeit, einen kleinen „Spaziergang um den Block“ machen.
  • Bei noch mehr Zeit, „eine Nacht darüber schlafen“.
  • Wenn vorhanden, sich „in ein Bild vertiefen“.
  • Im Hinblick auf Briefe, respektive Mails schreiben: Verfassen, weglegen, am nächsten Tag durchlesen und dann entscheiden, ob diese Zeilen wirklich so abgesendet werden sollen. Manchmal sehen wir am nächsten Tag die Dinge „aus einer anderen Perspektive“. Wir haben uns „besonnen“. Wie gut, dass der Brief dann noch nicht abgesendet ist, sondern wir korrigieren und sanfter, differenzierter ausdrücken können.

Sicher gibt es noch mehr Möglichkeiten, unsere Wut zu kontrollieren.
Die Voraussetzung zu all den „Techniken“ ist jedoch gleich:
Wir brauchen einen Kontakt zu uns selbst: ein „Selbst-Bewusstsein“ im Wortsinn, eine „Selbst-Reflektion“.
Wir müssen in der Lage sein, zu spüren, was wir denken, fühlen und wirklich wollen und was nicht.
Wir müssen uns über unsere Ziele im Klaren sein.
Und das alles erfordert wiederum „die Distanz zu uns selbst“.

Klingt schwierig? Halb so schlimm!

Innehalten, Durchatmen, Achtsam sein, … können wir lernen!

Ein gutes „Mantra“ dafür ist eine indische Weisheit:
„Kein Sofort“ – sondern ein „einen Augenblick bitte!“

Mit dem Nachdenken und „Techniken“ anwenden, vergeht Zeit und das gibt uns die Chance, dass unsere Wut bereits ein wenig „verraucht“ ist.
Und wir somit in der Folge bewusst agieren du nicht mehr nur re-agieren können.

Erkenntnis:
Wut ist eine normale und wichtige Emotion.
Wir sollten uns jedoch bemühen, sie bewusst, gezielt und in Relation zum Kontext zuzulassen.