das unterschätzte Potential im Unternehmen? Teil 16

„My home is my castle.“ – Mein Büro ist mein (Be-)Reich.

Als Eltern wundern wir uns ja oft über die „Wohn-Gewohnheiten“ unserer Kinder.
Eventuell haben wir irgendwann einmal einen teuren Schulschreibtisch, einen dazu passenden ergonomischen Stuhl, ´schickeBilder für die Wände und ´kinderfreundliche Möbel gekauft.

Die Kinder jedoch nutzen lieber den Fußboden zum Sitzen, Stühle als Schreib- und Malfläche und hängen Poster über die Bilder.
Das eigene Zimmer wird mit zunehmendem Größerwerden zur „sturmfreien Bude“, irgendwann gekrönt durch das Schild „Eltern kein Zutritt. Bitte anklopfen!“ Mitunter empfinden wie dieses Kinderzimmer als ein einziges „Chaos“.

Kinder und insbesondere heranwachsende Jugendliche brauchen einen Raum, ihr „Reich“ in das sie sich ungestört zurückziehen können – allein, ohne Geschwister und natürlich ohne Eltern. Gerne jedoch manchmal mit Freunden. Die Einrichtung / die (variierende) Nutzung der Einrichtung ist Ausdruck der Persönlichkeit. Die eigene (Intim-)Sphäre ist wichtig für die Kreativität und Entwicklung der Kinder.

Gut, wenn die Eltern Verständnis für diese Wohn-Gewohnheiten entwickeln, respektive haben. Gut, wenn sie das Zimmer einmal „mit den Augen des Kindes“, „aus seinem Blickwinkel“, „mit seiner Brille“ betrachten.

In der Folge sollten sie sollten das Zimmer „im Auge behalten“, um regelmäßiges Aufräumen und Säubern bitten, beziehungsweise kleineren Kindern dabei helfen oder es gar selber tun.

Ähnlich geht es uns eventuell manchmal mit den Büros unserer Mitarbeiter. Auch dort sehen wir als Chefs „ein einziges Chaos“?

Auch hier ist es sinnvoll, eine konstruktive Sicht einzunehmen. Denn das ist die Voraussetzung für ein effektives und effizientes Miteinander.

Wie das geht?

Haben Sie schon einmal wirklich aufmerksam, achtsam, bewusst die Büros und insbesondere die Schreibtische Ihrer Mitarbeiter betrachtet? (Ich meine hier die Büros, in denen keinen Kundenverkehr oder anderer Publikums-Verkehr stattfindet.)

Haben Sie einmal geschaut, mit welchen persönlichen Dingen sich Ihre Mitarbeiter umgeben? Photos der Familie, Kalender mit Sinnsprüchen, Blumen, gemalte Bilder von den Kindern, einen Pokal, eine Urkunde, die Unternehmens-Leitsätze, ein Photo vom Senior-Chef und so weiter.

Versuchen wir auch hier einmal mehr die „konstruktive Brille“ aufzusetzen.
Mehr noch: Sehen wir uns den Arbeitsbereich unseres Mitarbeiters einmal „mit seinen Augen“ an. Fragen wir uns:

„Wie sieht mein Mitarbeiter sein Büro, seinen Schreibtisch?“

„Warum gestaltet er ihn genauso?“

„Was ist ihm wichtig während seines Firmen-Alltags?“

„Was trägt zu seiner Wohlfühl-Atmosphäre und damit zu seinem motivierten, engagierten und effektiven Arbeiten bei?“

„Was vermittelt ihm das Gefühl der Sicherheit?“

„Was inspiriert ihn zu neuen Ideen, kreativen Ansätzen?“

Fazit:

„Meine konstruktive Einstellung bestimmt mein Verhalten.“

Oder wie meine Großmutter sagte: „Wat de Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall!“

Geschmäcker sind verschieden.

Jeder betrachtet die Dinge aus seiner Perspektive.

Das sagt auch ein anderer norddeutscher Satz: „De Een, de kickt ut Gitter rut, de Anner hett een Rittergut.“

Solange das Zusammensein, respektive die Zusammenarbeit stimmen:
Alles gut!

Veröffentlicht in: The Huffington Post