das unterschätzte Potential im Unternehmen? Teil 20

Einen Sinn in seiner Aufgabe finden

Meine Tochter und ich sitzen zusammen auf der Terrasse und essen ein Eis. Wie so oft ist das eine gute Gelegenheit für ein schönes Gespräch.

Julie fragt:

„Warum sagen alle großen Leute: ´Ich MUSS arbeiten gehen.

Ist arbeiten gehen so schlimm?

Ist das nicht auch schön, eine Aufgabe zu haben?`

Ich antworte:

Ja, du hast Recht. Es sollte besser heißen:Ich darf arbeiten gehen.`

Zum Erfolg eines Ganzen, eines Unternehmens beizutragen ist etwas ganz Wunderbares, Wertvolles.

Jeder Mensch sollte den Sinn in seiner Aufgabe sehen. Im privaten Leben wie auch in einem Unternehmen.

Er sollte erkennen, welches Rädchen er im großen Getriebe antreibt.`

Ich überlege.

„Ich denke, dass nicht jeder Mitarbeiter immer genau weiß, was wirklich seine Aufgabe für das sogenannte große Ganze des Unternehmens ist.

Magst du eine Geschichte dazu hören?“

Die große Frage

(Wolf Erlbruch)

„Sagt der Bruder:

´Um Geburtstag zu feiern,

bist du auf der Welt.`

Sagt die Katze:

´Zum Schnurren bist du auf der Welt. – Höchstens noch zum Mäuse fangen.`

Sagt der Pilot:

´Du bist da,

um die Wolken zu küssen.`

Sagt die Großmutter:

´Natürlich bist du auf Welt, damit ich dich verwöhnen kann.`

Sagt der Vogel:

´Um dein Lied zu singen, bist du da.`

Sagt der dicke Mann:

´Zum Essen ist man auf der Welt.`

Sagt die Drei:

´Du bist auf der Welt,

damit du eines Tages bis drei zählen kannst.`

Sagt der Soldat:

´Du bist auf der Welt,

um zu gehorchen!`

Sagt der Hund:

´Ich glaube, man ist zum Bellen auf der Welt – und zeitweise, um den Mond anzuheulen.`

Sagt der Matrose:

´Um die Meere zu befahren, bist du auf der Welt.`

Sagt der Tod:

Du bist auf der Welt, um das Leben zu lieben.

Sagt der Stein:

´Du bist da, um da zu sein.`

Sagt der Vater:

´Weil Mama und ich uns lieb haben.`

Sagt der Gärtner:

´Um Geduld zu haben, bist du auf der Welt.`

Sagt der Blinde:

´Du bist auf der Welt, um zu vertrauen.`

Sagt er Bäcker:

´Du bist da, um früh aufzustehen.`

Sagt die Ente:

´Ich habe überhaupt keine Ahnung.`

Sagt die Schwester:

´Um dich selbst lieb zu haben.`

Sagt das Kaninchen:

´Du bist auf der Welt, um gestreichelt zu werden.`

Sagt der Boxer:

Du bist da, um zu kämpfen.

Du bist da, weil ich dich lieb habe,

sagt die Mutter.

Im Laufe der Zeit, wenn du größer wirst,

findest du bestimmt noch viele Antworten auf die große Frage.

(…)“

Fazit:

Etwas wirklich wollen, den Sinn in einer Aufgabe sehen ist die beste (intrinsische) Motivation unseres Tuns – ein genuines Wollen!

Gute Lebens- und Arbeitsumstände, also gute sogenannte Hygienefaktoren vorzufinden, unterstützt das eigene Wollen.

Wenn wir dann noch den Gesamtsinn, gleichsam das große Ganze erkennen, uns als Teil eines Zieles sehen, das man im Team, im Unternehmen, als Familie erreicht, arbeiten wir gern und gut. Sie haben Zweifel? Dann nehmen Sie sich Zeit herauszufinden, was Sie zweifeln lässt. Die Aufgabe, das große Ganze, Ihre Einstellung? Nur Sie können daran etwas ändern. Sie haben die Schraubschlüssel für die Stellschrauben Ihrer Karriere und Ihres Lebens selbst in der Hand. Nutzen Sie Ihr Potenzial und finden Sie heraus wofür Sie es einsetzen wollen.

Veröffentlicht in: The Huffington Post